Bist du es leid, endlos durch Immobilienportale zu scrollen? Der Gedanke an den nächsten Besichtigungs-Marathon am Wochenende raubt dir schon jetzt den letzten Nerv? Das kennen wir alle. Aber es gibt eine clevere Abkürzung: die Online-Wohnungsbesichtigung.

Das ist heute viel mehr als nur eine Notlösung. Es ist dein strategischer Vorteil auf einem überlaufenen Markt, mit dem du deutlich schneller deine Traumwohnung findest. So kannst du sofort auf die wirklich interessanten Angebote reagieren und eine fundierte Vorauswahl treffen – und das alles ganz entspannt von zu Hause aus.

Wie die Wohnungssuche heute wirklich funktioniert

Erinnerst du dich noch an früher? Eine Wohnung zu mieten war purer Stress. Der Kalender war vollgestopft mit Terminen, du bist quer durch die Stadt gehetzt, nur um dann festzustellen, dass die Wohnung in der Realität nichts mit den Hochglanzfotos im Exposé zu tun hatte. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei.

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Die Digitalisierung hat hier einiges verändert. Spätestens seit der Corona-Pandemie sind Online-Besichtigungen nicht mehr wegzudenken. Sie sparen nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch bares Geld. Das Interesse ist riesig: Eine aktuelle Studie zeigt, dass 46 % der Deutschen aktiv online nach Wohnideen suchen. Die Suchanfragen nach „Hausbesichtigung virtuell“ sind im Vergleich zum Vorjahr sogar um krasse 132 % gestiegen. Wer tiefer einsteigen will, findet in der vollständigen Untersuchung zu Immobilientrends noch mehr spannende Fakten.

Warum virtuelle Touren längst Standard sind

Für dich als Wohnungssuchenden ist das eine riesige Erleichterung. Anstatt deine Wochenenden bei Massenbesichtigungen zu verbringen, verschaffst du dir einen echten ersten Eindruck direkt vom Sofa aus. Das beschleunigt deine Suche ungemein, weil du deine Zeit nur noch in Objekte investierst, die es wirklich wert sind.

Eine gut gemachte Online-Besichtigung ist der beste Filter, den du bei der Wohnungssuche haben kannst. Sie trennt sofort die Spreu vom Weizen – also die Angebote, die nur auf Fotos gut aussahen.

Gerade in Städten, wo Schnelligkeit alles ist, gibt dir das den entscheidenden Vorsprung. Du kannst viel schneller auf neue Inserate reagieren und gehörst zu den Ersten, die beim Anbieter anklopfen. Die richtige App für die Wohnungssuche kann dir dabei helfen, den Überblick zu behalten und keine Chance zu verpassen.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Enorme Zeitersparnis: Schau dir mehrere Wohnungen an einem Nachmittag an, ohne einen Fuß vor die Tür zu setzen.
  • Geringere Kosten: Keine Fahrtkosten und keine Urlaubstage, die für Besichtigungen draufgehen.
  • Effizienter filtern: Unpassende Angebote fliegen sofort raus. Du konzentrierst dich nur auf deine Top-Kandidaten.
  • Mehr Flexibilität: Termine sind oft leichter zu bekommen, selbst wenn du noch in einer anderen Stadt wohnst.

In diesem Guide zeige ich dir, wie du diesen digitalen Weg für dich nutzt, um schneller eine Wohnung zu mieten oder ein Haus zu kaufen – und dabei auch noch einen super Eindruck bei Maklern und Vermietern hinterlässt.

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete

Einfach mal spontan in eine Online-Besichtigung reinspringen? Keine gute Idee. Wenn du das Meiste aus dem Termin rausholen und dem Anbieter zeigen willst, dass du es ernst meinst, ist eine solide Vorbereitung das A und O. Und damit meine ich mehr als nur zu checken, ob dein WLAN läuft – obwohl das natürlich auch nicht schaden kann.

Mindestens genauso wichtig ist, dass du inhaltlich fit bist. Was willst du wirklich über die Wohnung, das Gebäude und die Gegend wissen? Überleg dir vorher, was für dich absolute Dealbreaker oder Must-haves sind. Ein super Ausgangspunkt ist immer das Wohnungsexposé. Alles, was da unklar ist oder komplett fehlt, schreibst du dir direkt auf deine Fragenliste. Wenn du tiefer in das Thema einsteigen willst, schau dir unseren Guide an, der erklärt, was genau ein Exposé für Immobilien eigentlich alles enthalten sollte.

Zuerst der Technik-Check

Bevor es losgeht, wirf einen kurzen Blick auf deine Technik. Nichts ist nerviger als eine stockende Verbindung oder ein Mikro, das den Geist aufgibt. Das wirkt nicht nur unprofessionell, sondern bringt auch den ganzen Ablauf durcheinander.

  • Läuft das Internet? Mach schnell einen Speed-Test. Eine stabile Verbindung ist das A und O, damit das Video nicht ständig einfriert. WLAN ist hier fast immer die bessere Wahl als mobile Daten.
  • Software am Start? Die meisten Touren laufen über gängige Tools wie WhatsApp, FaceTime oder Zoom. Check vorher, ob du die App installiert und dich eingeloggt hast. Ein kurzer Testanruf bei einem Freund oder einer Freundin gibt dir Sicherheit.
  • Akku voll? Stell sicher, dass dein Handy, Tablet oder Laptop komplett geladen ist. Es gibt kaum etwas Ärgerlicheres als einen schwarzen Bildschirm mitten im Rundgang durchs potenzielle Wohnzimmer.

Wenn du diese drei Punkte abhakst, kannst du dich voll und ganz auf die Wohnung konzentrieren, statt dich mit Technik-Pannen rumzuschlagen.

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Die Grafik bringt es auf den Punkt: Internet checken, Kamera testen und Unterlagen bereitlegen – schon hast du die perfekte Basis für eine erfolgreiche Online-Besichtigung geschaffen.

Deine persönliche Fragenliste

Jetzt kommen wir zum Herzstück deiner Vorbereitung: den richtigen Fragen. Eine gute Liste geht weit über Standardthemen wie die Höhe der Nebenkosten hinaus. Du willst ja ein echtes Gefühl dafür bekommen, wie es sich in der Wohnung lebt. Außerdem zeigst du damit, dass du dich schon intensiv mit dem Angebot beschäftigt hast.

Eine gezielte Frage, wie die Sonne nachmittags ins Wohnzimmer scheint, verrät viel mehr über dein Interesse als zehn allgemeine Fragen. Es zeigt, dass du dich im Kopf schon dort einrichtest.

Am besten machst du dir eine Liste mit offenen Fragen, die den Makler oder Vermieter ins Erzählen bringen. Die folgende Tabelle gibt dir eine super Grundlage, die du nur noch anpassen musst.

Deine Checkliste für die Online-Wohnungsbesichtigung

Hier ist eine praktische Übersicht mit Fragen und Aspekten, die du während der Tour unbedingt prüfen und ansprechen solltest.

Bereich Worauf du achten solltest Beispiel-Fragen
Zustand & Ausstattung Zustand von Fenstern, Böden, Wänden. Alter der Küche/des Bads. Sind alle Geräte funktionstüchtig? "Wie alt sind die Fenster und wie gut ist die Isolierung?"
"Gibt es bekannte Mängel, die bald behoben werden müssen?"
"Bleibt die Einbauküche drin und sind alle Geräte voll funktionsfähig?"
Raumaufteilung & Licht Helligkeit, Lichteinfall zu verschiedenen Tageszeiten. Praktische Nutzbarkeit der Räume. Stauraum. "Können Sie mal zum Fenster gehen? Ich würde gern den Ausblick sehen."
"Wie ist die Sonneneinstrahlung im Schlafzimmer am Morgen?"
"Gibt es einen Kellerraum oder Dachboden?"
Gebäude & Hausgemeinschaft Allgemeiner Zustand des Hauses (Treppenhaus, Fassade). Wer wohnt noch im Haus? Gibt es eine Hausordnung? "Wie würden Sie die Nachbarschaft im Haus beschreiben? Eher junge Leute, Familien oder gemischt?"
"Gibt es Gemeinschaftsräume wie einen Fahrradkeller oder einen Waschkeller?"
Lage & Umfeld Lärmquellen (Straße, Bahn). Infrastruktur (Einkaufen, ÖPNV). Parkmöglichkeiten. "Ich habe gesehen, die U-Bahn ist nah. Hört man die in der Wohnung?"
"Wo ist der nächste Supermarkt, und wie schnell ist man zu Fuß dort?"
Technik & Anschlüsse Internetverbindung (Anbieter, Geschwindigkeit). TV-Anschluss. Anzahl der Steckdosen. "Welche Art von Internetanschluss ist in der Wohnung verfügbar (DSL, Glasfaser)?"
"Sind in allen wichtigen Ecken genügend Steckdosen vorhanden?"

Mit dieser Liste gehst du bestens vorbereitet und selbstbewusst in jede Online Wohnungsbesichtigung. So stellst du sicher, dass du keine wichtigen Details übersiehst und hinterlässt gleichzeitig einen kompetenten und gut organisierten Eindruck. Und das ist oft der entscheidende Vorteil im Rennen um die Traumwohnung.

Und Action! So behältst du während der Online-Besichtigung die Kontrolle

Der Videoanruf läuft – jetzt bloß nicht nervös werden. Denk dran: Du bist hier nicht nur stiller Zuschauer, sondern führst quasi Regie bei deiner eigenen Online Wohnungsbesichtigung. Genau das ist deine Chance, nicht nur alle wichtigen Details zu erfahren, sondern auch einen super Eindruck zu hinterlassen.

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Also, sei von Anfang an dabei und übernimm das Ruder. Anstatt dem Makler oder Vermieter einfach nur beim Herumlaufen zuzusehen, gib höflich, aber bestimmt den Ton an. Bitte darum, die Kamera gezielt zu schwenken. Du willst wissen, wie die Ecke hinter der Tür aussieht oder ob dein Kleiderschrank wirklich ins Schlafzimmer passt? Dann sag es klar und deutlich!

Deinen Blick für digitale Details schärfen

Klar, es ist eine Herausforderung, den Zustand einer Wohnung nur über einen Bildschirm zu beurteilen. Aber unmöglich ist es definitiv nicht. Du musst nur wissen, worauf du achten und worum du bitten musst.

Hier ein paar praktische Tipps:

  • Der Licht-Check: Bitte den Anbieter, mal das Licht an- und auszuschalten. So siehst du sofort, wie hell die Zimmer bei Tageslicht wirklich sind und ob die Lampen überhaupt funktionieren.
  • Der Technik-Test: Eine ganz einfache, aber super effektive Bitte: „Könnten Sie mal kurz den Wasserhahn in der Küche und im Bad aufdrehen?“ Das gibt dir sofort ein Gefühl für den Wasserdruck.
  • Fenster und Türen unter der Lupe: Lass dir zeigen, wie sich Fenster und Türen öffnen und schließen. Hakt da was oder läuft alles geschmeidig?
  • Ranzoomen, bitte! Hab keine Scheu, nach Nahaufnahmen zu fragen. Ein genauerer Blick auf den Parkettboden, die Fugen im Bad oder die Küchenarbeitsplatte kann Bände sprechen.

Stell dir einfach vor, du wärst wirklich vor Ort. Jede gezielte Anweisung bringt dich diesem Gefühl ein Stück näher und hilft dir, ein vollständiges Bild zu bekommen – und mögliche Mängel aufzudecken, bevor es zu spät ist.

Dieser proaktive Ansatz zeigt nicht nur, dass du es ernst meinst. Er hilft dir vor allem dabei, eine solide Entscheidung zu treffen, ob du bei dieser Wohnung am Ball bleiben willst.

Eindruck machen und Infos sammeln – die clevere Kombi

Während du die Tour lenkst, ist es genauso wichtig, einen guten Draht zum Anbieter aufzubauen und deine vorbereiteten Fragen loszuwerden. Lass das Ganze wie ein lockeres Gespräch wirken. Streue deine Fragen dann ein, wenn es gerade passt – das kommt viel besser an als eine steife Frage-Antwort-Runde.

Mach dir nebenbei unauffällig Notizen. Am besten ganz klassisch mit Stift und Papier, denn das laute Tippen auf der Tastatur kann schnell stören oder unhöflich rüberkommen. Schreib dir nicht nur die harten Fakten auf, sondern auch, wie die Räume und die Atmosphäre auf dich wirken.

Der Wohnungsmarkt ist hart umkämpft, das wissen wir alle. Digitale Besichtigungen sind da ein echter Effizienz-Booster. In Deutschland gibt es über 20 Millionen Wohnungen, und die Mieterquote ist auf krasse 56 % gestiegen. Das bedeutet: Gute Wohnungen sind blitzschnell weg. Eine umfassende Analyse der Wohnungswirtschaft zeigt, dass du schnell sein musst, um eine Chance zu haben. Die Online-Besichtigung ist dabei dein wichtigstes Werkzeug.

Indem du die Führung übernimmst und top vorbereitet bist, hebst du dich ganz automatisch von der Masse ab. Du zeigst, dass du organisiert, interessiert und entscheidungsfreudig bist – genau die Eigenschaften, die sich jeder Vermieter von seinem nächsten Mieter wünscht.

Nach der Besichtigung: So triffst du die richtige Entscheidung

So, die virtuelle Tour ist geschafft – super! Jetzt bloß nicht direkt zum nächsten Tab wechseln. Atme einmal tief durch, denn der wichtigste Teil kommt erst noch: die Eindrücke sortieren und eine wirklich fundierte Entscheidung treffen. Lass dich bloß nicht allein vom coolen Schnitt oder dem sonnigen Balkon blenden.

Direkt nach dem Video-Call solltest du dir 30 Minuten blocken. Schnapp dir deine Notizen und ergänze alles, was dir spontan einfällt, solange es noch frisch ist. Was war dein erster Gedanke? Was hat dich begeistert, was hat dich stutzig gemacht? Schreib einfach alles runter, ganz ohne Filter.

Zeit für einen ehrlichen Kassensturz

Okay, jetzt schieben wir die erste Euphorie (oder Enttäuschung) mal kurz beiseite und schauen uns die harten Fakten an. Nichts schlägt da eine gute alte Pro-und-Kontra-Liste.

  • Was spricht dafür? (Pro): Alles, was dir positiv aufgefallen ist. Die Lage direkt am Park? Der geniale Grundriss? Der faire Preis? Werde hier so konkret wie möglich.
  • Was spricht dagegen? (Kontra): Wo drückt der Schuh? Vielleicht hast du Verkehrslärm gehört, der Stauraum fehlt oder das Bad sah doch schon etwas mitgenommen aus. Vertrau hier auch auf dein Bauchgefühl.

Ein kleiner Trick, der Wunder wirkt: Bewerte die für dich wichtigsten Kriterien auf einer Skala von 1 bis 10. Lage, Größe, Zustand, Preis-Leistung – so siehst du auf einen Blick, wo die Wohnung wirklich punktet und wo du Kompromisse machen müsstest.

Dein Bauchgefühl ist kein unwichtiger Nebenschauplatz. Wenn sich während der online wohnungsbesichtigung irgendetwas seltsam angefühlt hat oder du den Anbieter nicht ganz koscher fandest, dann hör drauf. Solche Warnsignale haben oft einen guten Grund.

Und jetzt? Die nächsten Schritte clever angehen

Sind nach deiner Analyse noch Fragen offen? Das ist kein schlechtes Zeichen, sondern total normal. Formuliere sie in einer kurzen, freundlichen E-Mail. Bedank dich dabei auch gleich nochmal für die Tour – das wirkt professionell und zeigt, dass du es ernst meinst.

Parallel dazu solltest du schon mal deine Bewerbungsunterlagen zusammensuchen, falls die Wohnung dein Favorit ist. Der Wohnungsmarkt ist schnell, und wie eine Studie des IW Köln zeigt, treiben hohe Immobilienpreise viele dazu, auf digitale Besichtigungen umzusteigen, um Zeit und Geld zu sparen. Schnelligkeit ist hier wirklich alles.

Sei also startklar. Halte diese Dokumente am besten schon digital parat:

  • Eine Kopie deines Personalausweises
  • Deine letzten drei Gehaltsnachweise
  • Eine aktuelle Schufa-Auskunft oder eine ähnliche Bescheinigung

Falls du dir unsicher bist, was genau du da brauchst, erklärt unser Artikel ganz genau, was eine Bonitätsauskunft ist und warum Vermieter so darauf pochen. Und wenn du nach der Online-Tour immer noch zweifelst: Frag einfach höflich nach einem kurzen zweiten Termin vor Ort. Das ist absolut legitim, um die letzten Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen.

Die typischen Fehler bei Online-Besichtigungen – und wie du sie umschiffst

Online-Besichtigungen sind eine feine Sache, keine Frage. Sie sparen Zeit und Nerven. Aber wie bei allem, was zu gut klingt, um wahr zu sein, gibt es auch hier ein paar Stolpersteine. Lass uns mal die klassischen Fehler durchgehen, damit du bei deiner nächsten Online-Wohnungsbesichtigung nicht ins kalte Wasser fällst.

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Ein absoluter Klassiker ist es, sich von einer perfekt inszenierten 360-Grad-Tour oder einem clever gefilmten Video blenden zu lassen. Klar, Hochglanzaufnahmen sehen super aus. Aber sie können auch gnadenlos über Mängel hinwegtäuschen. Wenn du dann vergisst, kritisch nachzuhaken oder darum zu bitten, mal hinter die Tür oder in die dunkle Ecke zu filmen, siehst du vielleicht nur die halbe Wahrheit.

Die Technik macht dir einen Strich durch die Rechnung

Ein total ärgerlicher und gleichzeitig so leicht vermeidbarer Fehler ist die technische Vorbereitung. Oder besser gesagt: die fehlende. Eine wackelige Internetverbindung kann den besten Eindruck zunichtemachen und sorgt auf beiden Seiten für Frust. Es gibt kaum etwas Nervigeres, als wenn das Bild genau in dem Moment einfriert, wenn du eine wichtige Frage stellen willst.

Mach also vorher unbedingt einen kurzen Technik-Check. Ein kurzer Videoanruf mit einem Freund reicht schon, um zu sehen, ob Kamera, Mikro und Internet stabil laufen. Und, ganz wichtig: Lade dein Gerät voll auf! Wäre doch schade, wenn die Tour endet, nur weil dein Akku schlappmacht.

Blindes Vertrauen in den Bildschirm

Der wahrscheinlich größte Fehler ist, die Online-Besichtigung als alleinige Wahrheit zu betrachten. Versteh mich nicht falsch: Eine virtuelle Tour ist ein geniales Werkzeug, um eine erste Vorauswahl zu treffen und unpassende Wohnungen direkt auszusortieren. Aber sie kann niemals das Gefühl vor Ort ersetzen.

Eine virtuelle Besichtigung zeigt dir, wie die Wohnung aussieht. Sie verrät dir aber nicht, wie sie riecht, wie hellhörig das Haus ist oder ob der Nachbar unter dir Schlagzeug übt.

Genau deshalb musst du die Grenzen kennen. Nutze die Online-Besichtigung, um effizient zu filtern. Wenn du aber nach der Tour sagst: "Das ist sie!", dann versuch, wenn es irgendwie geht, vor der Vertragsunterzeichnung noch für ein paar Minuten persönlich reinzuschauen.

Hier sind die drei häufigsten Fallstricke, kurz und knapp zusammengefasst:

  • Passivität während der Tour: Du schaust nur zu und lässt dich berieseln. Falsch! Übernimm die Regie, stell deine vorbereiteten Fragen und bitte den Makler, bestimmte Details genauer zu zeigen.
  • Mangelnde Recherche im Vorfeld: Du hast dir die Lage nicht auf Google Maps oder Street View angeschaut. So entgehen dir vielleicht wichtige Infos zum direkten Umfeld – wie die laute Kreuzung vor dem Schlafzimmerfenster.
  • Keine Nachbereitung: Nach dem Anruf klappst du den Laptop zu und das war's. Nimm dir kurz Zeit, um deine Notizen zu ordnen und offene Fragen direkt im Anschluss per Mail zu klären.

Wenn du diese Punkte im Hinterkopf behältst, bist du bestens gerüstet. Du nutzt die Vorteile der Online-Wohnungsbesichtigung, ohne in die typischen Fallen zu tappen. So sparst du dir eine Menge Zeit, sortierst clever aus und kommst deiner Traumwohnung einen großen Schritt näher.

Deine Fragen zur Online-Wohnungsbesichtigung

Super, jetzt weißt du schon eine ganze Menge darüber, wie du eine Online-Wohnungsbesichtigung für dich nutzen kannst. In der Praxis tauchen aber doch immer wieder die gleichen Fragen auf. Lass uns die mal durchgehen, damit du ganz entspannt und sicher in deine nächste digitale Tour starten kannst.

Bin ich nach einer Online-Besichtigung zu irgendwas verpflichtet?

Klare Antwort: Absolut nicht. Eine Online-Besichtigung ist rechtlich gesehen völlig unverbindlich. Sie ist einfach ein super praktisches Werkzeug, damit du eine erste Vorauswahl treffen kannst, ohne durch die halbe Stadt fahren zu müssen.

Du gehst damit keinerlei Verpflichtung ein. Rechtskräftig wird das Ganze erst, wenn du einen Miet- oder Kaufvertrag in den Händen hältst, alles geprüft hast und deine Unterschrift daruntersetzt. Sieh die virtuelle Tour als deine persönliche Chance, schnell und unkompliziert zu entscheiden: Ist diese Wohnung es wert, den nächsten Schritt zu wagen?

Welche Technik brauche ich wirklich für so eine Tour?

Wahrscheinlich weniger, als du denkst. Meistens reicht das, was du sowieso schon täglich benutzt, völlig aus.

  • Dein Gerät: Ein Smartphone, Tablet oder Laptop mit Kamera und Mikrofon – mehr braucht es nicht.
  • Stabiles Internet: WLAN ist hier klar die beste Wahl. Nichts ist nerviger als ein stotterndes Bild oder Tonaussetzer, wenn du gerade eine wichtige Frage stellen willst.
  • Die richtige App: Die meisten Anbieter nutzen ganz normale Programme wie WhatsApp, FaceTime oder Zoom. Du bekommst in der Regel einfach einen Link per E-Mail zugeschickt, auf den du dann nur noch klicken musst.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Mach vor dem Termin einen kurzen Testanruf mit einem Freund. So gehst du sicher, dass Kamera und Mikro laufen und du dich am Tag der Besichtigung entspannt auf die Wohnung konzentrieren kannst.

Kann ich eine Wohnung mieten, ohne sie live gesehen zu haben?

Ja, das geht und wird immer normaler. Gerade wenn du in eine neue Stadt ziehst oder es einfach schnell gehen muss, ist das eine echte Option. Wenn du nach einer gründlichen Online-Tour und einem guten Gespräch mit dem Vermieter ein sicheres Gefühl hast, spricht nichts gegen einen Mietvertrag.

Aber Achtung: Sei bei der späteren Wohnungsübergabe doppelt so gründlich. Nimm dir Zeit und dokumentiere jeden kleinen Mangel im Übergabeprotokoll ganz genau. Das ist deine Absicherung. Wäge das Risiko für dich persönlich aber immer gut ab – es muss sich für dich richtig anfühlen.

Woran erkenne ich unseriöse Angebote?

Hör auf dein Bauchgefühl. Das ist meistens ein verdammt guter Ratgeber. Wenn dich jemand unter Druck setzt („Ich hab noch zehn andere Interessenten, Du musst dich sofort entscheiden!“) oder dich zu einer schnellen Entscheidung drängt, sollten bei dir alle Alarmglocken schrillen.

Ein absolutes No-Go ist die Forderung nach Geld im Voraus. Egal ob für eine „Reservierungsgebühr“ oder die Besichtigung selbst – Finger weg!

Seriöse Anbieter sind transparent, nehmen sich Zeit für deine Fragen und haben auch kein Problem damit, dir mal die nicht so fotogene Ecke hinter der Tür zu zeigen. Wenn sich etwas komisch anfühlt, dann ist es das meistens auch.


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