
Auf dem deutschen Wohnungsmarkt ist es ein bisschen wie bei der Partnersuche: Der erste Eindruck entscheidet, und die Konkurrenz ist riesig. Um bei einer Wohnungsbesichtigung wirklich herauszustechen, brauchst du mehr als nur Pünktlichkeit. Eine top Vorbereitung mit den richtigen Unterlagen und den passenden Fragen an den Vermieter ist Gold wert. Wenn du hier deine Hausaufgaben machst, hast du die besten Karten für deine Traumwohnung.
Die richtige Vorbereitung ist die halbe Miete
Noch bevor du überhaupt einen Fuß in deine vielleicht neue Wohnung setzt, hast du die Chance, den Grundstein für deinen Erfolg zu legen. Eine saubere Vorbereitung zeigt nicht nur, dass du es ernst meinst, sondern hebt dich auch von den vielen anderen Bewerbern ab, die vielleicht etwas planlos zum Termin erscheinen. Dieser erste Eindruck zählt – und er beginnt schon lange vor dem Händeschütteln.
Und mal ehrlich, der Wohnungsmarkt bleibt angespannt. Obwohl zwischen 2011 und 2022 rund 2,5 Millionen neue Wohnungen gebaut wurden, ist die Suche für die meisten ein echter Geduldsmarathon. Mehr als die Hälfte der Suchenden ist über ein Jahr dran, was zeigt, wie wichtig eine perfekte Vorbereitung ist. Wenn du tiefer in die Zahlen eintauchen willst, findest du spannende Einblicke in den wohnungswirtschaftlichen Daten und Trends 2024/2025.
Deine Bewerbermappe als Türöffner
Deine Bewerbermappe ist deine Visitenkarte. Sie ist der Beweis, dass du nicht nur nett bist, sondern auch zuverlässig und organisiert. Wenn du dem Makler oder Vermieter eine komplette, ordentliche Mappe in die Hand drückst, hast du schon halb gewonnen.
Diese Dokumente solltest du immer griffbereit haben, um deine Zuverlässigkeit und dein ernsthaftes Interesse zu untermauern.
| Deine Unterlagen für einen perfekten ersten Eindruck |
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| Dokument | Warum es dein Trumpf ist | Wo du es schnell bekommst |
| Aktuelle Schufa-Auskunft | Zeigt deine finanzielle Verlässlichkeit – das A und O für jeden Vermieter. | Direkt online bei der Schufa beantragen. |
| Die letzten 3 Gehaltsnachweise | Belegt dein regelmäßiges Einkommen und deine Bonität. | Gibt’s von deinem Arbeitgeber, meist online im Personalportal. |
| Mieterselbstauskunft | Gibt dem Vermieter einen schnellen Überblick über dich und deine Situation. | Oft stellt der Makler eine Vorlage, sonst online Vordrucke suchen. |
| Kopie des Personalausweises | Dient zur Identifikation. Wichtig: Nicht relevante Daten schwärzen! | Einfach eine Kopie oder einen Scan deines gültigen Ausweises machen. |
Am besten hast du alles sowohl digital parat als auch einmal sauber ausgedruckt dabei. So bist du auf alles vorbereitet.
Kleiner Profi-Tipp: Leg ein kurzes, sympathisches Anschreiben obendrauf. Zwei, drei Sätze, wer du bist und warum genau diese Wohnung perfekt für dich ist, können Wunder wirken und geben dem Ganzen eine persönliche Note.
Pünktlichkeit und Auftreten
Klingt banal, ist aber entscheidend: Sei pünktlich. Besser fünf Minuten zu früh als eine Minute zu spät. Plane immer einen Puffer für Stau oder die Parkplatzsuche ein.
Deine Kleidung? Sauber und ordentlich. Du musst nicht im Anzug kommen, aber die Jogginghose sollte es auch nicht sein. Authentisch und freundlich zu sein, bringt dir am Ende viel mehr Sympathiepunkte.
Manchmal klappt es mit dem persönlichen Termin einfach nicht. In unserem Guide erklären wir dir, wie du auch bei einer effektiven Online-Wohnungsbesichtigung überzeugen kannst.
Clevere Fragen an den Vermieter
Mit den richtigen Fragen holst du dir nicht nur wichtige Infos, sondern zeigst auch echtes Interesse und dass du langfristig denkst. Das kommt immer gut an.
Hier sind ein paar Fragen, die du im Kopf haben solltest:
- Wie hoch sind die Nebenkosten angesetzt und was genau ist da alles drin?
- Wie lässt sich die Hausgemeinschaft beschreiben (z. B. junge Familien, Studenten, ruhige Senioren)?
- Gibt es einen Hausmeister und eine Hausordnung, die man sich ansehen kann?
- Welche Internet-Provider sind verfügbar und welche Geschwindigkeit ist realistisch?
- Sind Haustiere grundsätzlich erlaubt oder gibt es Einschränkungen?
- Gehört ein Keller- oder Dachbodenabteil zur Wohnung und wie groß ist es?
Dein Blick für Details: So checkst du die Wohnung vor Ort

Okay, du stehst also in der Wohnung. Der erste Eindruck ist super, das Licht fällt schön rein, und du könntest dir schon vorstellen, hier zu wohnen. Aber halt! Genau jetzt ist der Moment, den inneren Detektiv rauszulassen. Lass dich nicht von frisch gestrichenen Wänden blenden, sondern schau genau hin.
Es sind nämlich die kleinen, unscheinbaren Dinge, die später im Alltag den Unterschied zwischen Wohntraum und Albtraum ausmachen. Viele Bewerber sind vom ersten Wow-Effekt so beeindruckt, dass sie das Wesentliche übersehen. Du nicht. Du gehst jetzt systematisch vor und prüfst die Substanz, um dir teure Überraschungen nach dem Einzug zu ersparen.
Raum für Raum: Die systematische Tour
Am besten gehst du Zimmer für Zimmer vor. Zück dein Handy, mach Notizen und Fotos von allem, was dir auffällt. So kannst du später alles in Ruhe rekapitulieren. Dein Fokus sollte jetzt voll und ganz auf dem Zustand und der Funktionalität liegen, nicht auf der Frage, wo deine Couch am besten stehen würde.
Hier sind die absoluten Basics, die du sofort checken solltest:
- Fenster und Türen: Mach jedes einzelne Fenster auf und wieder zu. Ziehen sie? Schließen sie richtig dicht? Wackeln die Griffe? Dasselbe gilt für alle Türen. Ganz wichtig: die Wohnungstür. Fühlt sie sich stabil und sicher an oder eher wie ein Provisorium?
- Wände und Decken: Deine Augen sollten jetzt nach Flecken jagen. Achte gezielt auf feuchte Stellen, Verfärbungen oder gar Schimmel. Typische Problemzonen sind Ecken, die Bereiche hinter Heizkörpern und die Ränder an den Fenstern.
- Böden: Geh ein paar Schritte durch den Raum. Knarrt das Parkett verdächtig? Hat das Laminat tiefe Kratzer oder Dellen, die man auf den ersten Blick nicht sieht? Schau dir auch die Übergänge zwischen den Zimmern und die Fußleisten genau an.
Schon diese paar Checks verraten dir eine Menge über den Pflegezustand der Wohnung.
Küche und Bad: Die kritischen Zonen
Küche und Bad sind die teuersten Posten in einer Wohnung. Wenn hier was im Argen liegt, wird's schnell kompliziert und kostspielig. Deshalb: Hier bitte doppelt so genau hinschauen und alles gnadenlos testen. Es geht darum, Mängel aufzudecken, bevor sie zu deinem Problem werden.
Der wichtigste Test überhaupt: der Wasserdruck. Dreh in der Küche und im Bad (Waschbecken und Dusche) die Hähne voll auf. Kommt da ein ordentlicher Strahl raus oder plätschert es nur müde vor sich hin? Und ganz wichtig: Läuft das Wasser auch schnell wieder ab oder fängt es an zu gluckern? Ein schwacher Wasserdruck ist nicht nur nervig, sondern kann auf marode Leitungen hindeuten.
Mein Profi-Tipp: Lass die Dusche laufen und spül gleichzeitig die Toilette. Bricht der Wasserdruck in der Dusche dramatisch ein? Das ist oft ein klares Indiz für eine veraltete oder unterdimensionierte Wasserinstallation.
Vergiss auch nicht, die Anschlüsse für Herd und Spülmaschine zu checken. Im Bad solltest du dir die Silikonfugen in der Dusche und an der Wanne ganz genau ansehen. Sind sie sauber und intakt oder bröckelig und schimmelig?
Die unsichtbaren Faktoren, die entscheiden
Neben dem, was du siehst, gibt es auch Dinge, die du hören und fühlen musst. Diese unsichtbaren Faktoren haben einen riesigen Einfluss auf deine Lebensqualität.
- Die Hellhörigkeit: Einfach mal für einen Moment still sein. Was hörst du? Schritte von oben? Gespräche von nebenan? Lärm aus dem Treppenhaus? Wenn du zu zweit bei der Besichtigung bist, kann einer im Nebenzimmer bleiben und in normaler Lautstärke sprechen. So bekommst du ein gutes Gefühl für die Dämmung.
- Die Elektrik: Wirf einen genauen Blick auf die Steckdosen. Sind es genug für dein Homeoffice, den Fernseher und all die Lampen? Oder müsstest du überall mit Verlängerungskabeln hantieren? Ein alter Sicherungskasten mit Schraubsicherungen ist ebenfalls ein Warnsignal.
- Empfang & Internet: Wie sieht’s mit dem Handyempfang aus? Teste ihn in verschiedenen Räumen. Nichts ist ärgerlicher als ständige Funklöcher zu Hause. Frag auch direkt, welche Internetanbieter im Haus verfügbar sind und welche Geschwindigkeiten möglich sind.
Nimm dir für diese Punkte wirklich Zeit. Sie sind am Ende entscheidend dafür, ob du dich in der Wohnung wirklich wohlfühlen und entspannt leben kannst. Mit diesem Wissen triffst du eine sichere Entscheidung und findest schneller die Wohnung, die wirklich zu dir passt.
Ein genauerer Blick auf das Haus und die Nachbarschaft

Okay, du hast die Wohnung von innen gecheckt – perfekt! Aber was nützt die schönste Wohnung, wenn das Haus drumherum marode ist oder die Nachbarschaft dir den letzten Nerv raubt? Dein Zuhause fängt schließlich schon vor der Wohnungstür an. Also, zoomen wir mal raus und schauen uns an, was deine Lebensqualität wirklich ausmacht.
Glaub mir, die kleinen Details im Gebäude verraten oft mehr als tausend Worte über die Hausgemeinschaft und den Vermieter. Ein sauberes, helles Treppenhaus ist immer ein gutes Omen. Ein müffelnder Keller oder ein Aufzug, der ständig streikt? Das sind die roten Flaggen, auf die du achten solltest.
Was verrät dir der erste Eindruck vom Gebäude?
Noch bevor du einen Fuß in die Wohnung setzt, beginnt quasi die zweite, heimliche Besichtigung: die des Hauses. Schau dich ganz bewusst um. Wirkt alles in Schuss oder schreit hier jede Ecke nach „Sanierungsstau“?
Hier sind ein paar Dinge, die dir sofort einen guten Überblick verschaffen:
- Das Treppenhaus: Ist es sauber und gut beleuchtet oder eher schmuddelig und dunkel? Ein einladender Eingangsbereich lässt auf eine fähige Hausverwaltung und rücksichtsvolle Nachbarn schließen.
- Der Keller: Wenn du die Chance hast, wirf unbedingt einen Blick rein. Ist er trocken und aufgeräumt? Feuchte Wände oder das reinste Chaos können auf ernste bauliche Probleme oder eine schwierige Hausgemeinschaft hindeuten.
- Gemeinschaftsräume: Check auch mal den Fahrradkeller oder die Waschküche, falls vorhanden. In welchem Zustand sind sie? Funktionieren die Geräte, ist alles ordentlich?
- Der Aufzug: Gibt es einen? Dann nichts wie rein für eine Probefahrt. Läuft er geschmeidig oder fühlt es sich an wie eine Zeitreise in die 70er? Ein moderner, gut gewarteter Aufzug ist Gold wert.
Diese Beobachtungen sind superwichtig. Sie zeigen dir, wie ernst es dem Eigentümer mit der Pflege des gesamten Objekts ist.
Kleiner Profi-Tipp am Rande: Wirf mal einen Blick auf die Klingelschilder und Briefkästen. Wenn die alle einheitlich und ordentlich aussehen, ist das oft ein Zeichen für eine gut organisierte Verwaltung, die auf ein gepflegtes Erscheinungsbild achtet.
Erkunde die Lage und fühl der Nachbarschaft auf den Zahn
So, jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter nach draußen. Die direkte Umgebung ist mindestens genauso entscheidend wie die Wohnung selbst. Ein Spaziergang durchs Viertel vor oder nach dem Termin ist daher absolute Pflicht – anders bekommst du kein echtes Gefühl für dein potenzielles neues Zuhause.
Überleg mal, wie dein Alltag aussehen würde. Wo ist der nächste Supermarkt für den schnellen Einkauf? Wie weit musst du zur U-Bahn-Haltestelle hetzen? Gibt es einen netten Park, ein gemütliches Café oder einen Spielplatz für die Kids in der Nähe? Egal, ob du eine Wohnung mieten oder ein Haus kaufen willst, diese Punkte entscheiden am Ende darüber, ob du dich dort wirklich wohlfühlst.
Ein Thema, das viele unterschätzen, ist Lärm.
- Halte die Augen (und Ohren) offen für potenzielle Lärmquellen: eine vierspurige Hauptstraße, eine Bahnstrecke direkt hinterm Haus oder die angesagte Bar gegenüber.
- Mein Rat: Komm, wenn es irgendwie geht, zu verschiedenen Tageszeiten nochmal vorbei. Eine super ruhige Straße am Dienstagvormittag kann sich am Wochenende in eine absolute Partymeile verwandeln.
Gerade in angespannten Wohnungsmärkten, wo in den Top-Städten die Mieten durch die Decke gehen, ist eine genaue Prüfung der Lage entscheidend. Eine gute Infrastruktur und ein angenehmes Umfeld können einen höheren Preis rechtfertigen. Wenn du dich für die aktuelle Marktlage interessierst, wirf mal einen Blick auf die Analysen zum deutschen Wohnungsmarkt von CBRE. Deine Recherche ist die beste Grundlage, um eine wirklich gute Entscheidung zu treffen und schneller deine Traumwohnung zu finden.
Im Gespräch mit dem Vermieter punkten
Eine Wohnungsbesichtigung ist im Grunde dein Vorstellungsgespräch für die Wohnung. Klar schaust du dir alles genau an, aber mindestens genauso wichtig ist, wie du rüberkommst. Es geht darum, einen sympathischen und gleichzeitig verantwortungsvollen Eindruck zu machen.
Vergiss nie: Der Vermieter oder Makler sucht nicht nur jemanden, der pünktlich seine Miete zahlt. Er sucht auch einen unkomplizierten und angenehmen Nachbarn für die restliche Hausgemeinschaft. Authentisch zu sein, ist hier dein größter Trumpf.
Zeig Sympathie und echtes Interesse
Sei neugierig und zeig, dass du dich wirklich für die Wohnung interessierst – ohne dabei aufdringlich zu werden. Stell kluge Fragen, die zeigen, dass du mitdenkst und nicht nur das Offensichtliche siehst. Das signalisiert nicht nur deine Ernsthaftigkeit, sondern auch, dass du vorhast, längerfristig zu bleiben.
Gute Fragen, die Eindruck machen:
- Zur Hausgemeinschaft: „Wie würden Sie die Nachbarschaft beschreiben? Ist es eher ruhig oder leben hier viele junge Familien?“ So zeigst du, dass dir ein gutes Miteinander wichtig ist.
- Zur Gestaltung: „Gibt es bestimmte Regeln, was das Streichen von Wänden oder das Anbringen von Regalen angeht?“ Das vermittelt, dass du sorgsam mit dem Eigentum anderer umgehst.
- Zur Verwaltung: „Gibt es einen Hausmeister oder einen direkten Ansprechpartner, falls mal was Technisches ist?“ Das unterstreicht deine vorausschauende Art.
Ein ehrliches Kompliment, vielleicht zum gut geschnittenen Grundriss oder dem schönen Lichteinfall, kann übrigens Wunder wirken. Es bricht das Eis und sorgt für eine positive Atmosphäre.
Sei auf die klassischen Vermieterfragen gefasst
Vermieter haben natürlich ihre Lieblingsfragen, um dich ein bisschen besser kennenzulernen. Wenn du darauf souverän und ehrlich antwortest, sammelst du entscheidende Pluspunkte. Auf diese Klassiker solltest du dich auf jeden Fall einstellen:
- „Warum suchen Sie denn eine neue Wohnung?“
- „Was machen Sie beruflich?“
- „Haben Sie Haustiere?“
- „Spielen Sie ein Instrument?“
Hier geht es darum, einen zuverlässigen und stabilen Eindruck zu vermitteln. Bleib bei der Wahrheit, aber verpacke sie sympathisch. Die Kunst liegt darin, eine überzeugende Geschichte zu erzählen, die dich als idealen Mieter dastehen lässt.
Ein gutes Gespräch kann oft mehr wert sein als der perfekte Gehaltsnachweis. Es ist dieser persönliche Faktor, der dich von der Masse abhebt und dem Vermieter das Gefühl gibt: „Ja, der oder die passt hierher!“
Eine gute Vorbereitung hört aber nicht beim Gespräch auf. Deine Unterlagen müssen genauso überzeugen. Wenn du dir da unsicher bist, wie du alles perfekt aufbereitest, wirf mal einen Blick in unseren Ratgeber, wie du die perfekte Wohnungsbewerbung schreibst.
Am Ende zählt das Gesamtpaket: ein gepflegtes Auftreten, ehrliches Interesse und eine offene, freundliche Kommunikation. Wenn du diese Punkte im Kopf behältst, steigen deine Chancen auf die Traumwohnung enorm. Du zeigst damit, dass du nicht nur eine Wohnung mieten, sondern ein richtiges Zuhause finden willst.
Und jetzt? In Ruhe die richtige Entscheidung treffen

So, die Besichtigung ist geschafft. Die ganzen Eindrücke schwirren dir noch im Kopf herum. Auch wenn dein erster Gedanke vielleicht schreit: „Das ist sie, sofort zusagen!“, atme erstmal tief durch. Jetzt ist der schlechteste Zeitpunkt, sich unter Druck setzen zu lassen oder eine vorschnelle Entscheidung zu fällen. Nimm dir einen Moment, um alles sacken zu lassen und deine Notizen zu sortieren.
Eine super simple, aber verdammt effektive Methode dafür ist die gute alte Pro- und Contra-Liste. Schnapp dir ein Blatt Papier oder mach ein Dokument auf und schreib einfach alles runter, was dir gefallen hat – und was nicht. Sei brutal ehrlich mit dir selbst. Nur so kommst du zu einer Entscheidung, die du nicht bereust.
Die Pro- und Contra-Liste als dein persönlicher Reality-Check
Jetzt kommt der Abgleich: Was hast du gesehen und was stand auf deiner ursprünglichen Wunschliste? Checke Punkt für Punkt, wo die Wohnung deine Must-haves erfüllt und wo du vielleicht einen Kompromiss eingehen müsstest. Manchmal merkt man erst vor Ort, dass ein Detail, das man vorher für unwichtig hielt, plötzlich doch eine große Rolle spielt.
Diese Fragen helfen dir, Klarheit zu gewinnen:
- Die Lage: Ist die Anbindung an die Arbeit wirklich so praktisch, wie es auf der Karte aussah? Wie weit ist es zum nächsten Supermarkt oder zum Park für die Joggingrunde?
- Der Zustand: Gibt es Macken, die dich auf Dauer nerven würden? Wie sahen die Fenster, Böden und das Bad bei genauerem Hinsehen aus?
- Die Kosten: Passt die Miete, inklusive der grob geschätzten Nebenkosten, wirklich locker in dein Budget?
- Das Bauchgefühl: Ganz ehrlich – kannst du dir vorstellen, hier nach einem langen Tag nach Hause zu kommen und dich wohlzufühlen?
Am Ende geht es darum, eine Balance zwischen Bauchgefühl und den harten Fakten zu finden. Ein traumhafter Balkon ist toll, aber er macht den täglichen einstündigen Arbeitsweg auch nicht kürzer.
Alles passt? So zeigst du professionell dein Interesse
Wenn du nach deiner Analyse immer noch Feuer und Flamme bist, dann wird es Zeit, aktiv zu werden. Formuliere eine nette, aber professionelle E-Mail, in der du dein Interesse klar bekundest. Bedank dich kurz für die Besichtigung und sag, was dir besonders gut gefallen hat.
Ein Satz zum tollen Schnitt der Wohnung oder zur ruhigen Lage zeigt, dass du wirklich aufmerksam warst und nicht nur eine Standard-Mail verschickst. Bestätige bei der Gelegenheit auch gleich, dass du alle wichtigen Unterlagen, wie eine aktuelle Bonitätsauskunft, schon parat hast. Was genau eine Bonitätsauskunft ist und warum sie so wichtig ist, haben wir übrigens in einem eigenen Artikel für dich aufgeschlüsselt.
Ob Mieten oder Kaufen die bessere Option ist, hängt oft auch stark von der Region ab. Wusstest du zum Beispiel, dass die Eigentumsquote in Deutschland total unterschiedlich ist? Laut Zensus 2022 leben im bundesweiten Schnitt 43,7 % der Haushalte im Eigentum. In Metropolen wie Berlin sind es dagegen nicht mal 16 %. Es kann sich lohnen, mal die regionalen Unterschiede auf dem Wohnungsmarkt zu checken, um deine eigenen Chancen besser einzuschätzen.
Was bei der Wohnungsbesichtigung immer wieder gefragt wird
Nach Dutzenden von Besichtigungen merkt man: Es sind oft dieselben Unsicherheiten, die Mietern unter den Nägeln brennen. Damit du bei deiner nächsten Tour durch fremde Wohnungen bestens vorbereitet bist, habe ich die häufigsten Fragen hier mal für dich gesammelt und aus der Praxis heraus beantwortet.
Sollte ich jemanden zur Besichtigung mitnehmen?
Ja, auf jeden Fall! Vier Augen sehen einfach mehr als zwei, das ist keine leere Floskel. Während du dich vielleicht noch vom schönen Schnitt der Wohnung oder dem sonnigen Balkon begeistern lässt, hat deine Begleitung einen kühleren Kopf und prüft vielleicht mal den Wasserdruck in der Dusche oder entdeckt feine Risse an der Decke.
Eine zweite Meinung ist außerdem Gold wert, um den ersten Eindruck später noch mal sacken zu lassen. Das Bauchgefühl ist superwichtig, klar. Aber ein ehrlicher Sparringspartner, der dich vielleicht auf Nachteile hinweist, die du im Eifer des Gefechts übersehen hast, bewahrt dich vor teuren Fehlentscheidungen.
Wie kann ich bei Massenbesichtigungen punkten?
Massenbesichtigungen sind die Hölle, fühlen sich an wie ein Casting und sind leider oft die Realität. Sieh es sportlich: Hier geht es darum, aus der grauen Masse herauszustechen, aber bitte ohne dabei aufdringlich zu sein. Der Trick ist, so vorbereitet zu sein, als wäre es ein exklusiver Einzeltermin. Halte deine Bewerbungsmappe griffbereit und überreiche sie dem Makler oder Vermieter persönlich mit einem festen Händedruck.
Statt schüchtern in der Ecke zu stehen, such das kurze, freundliche Gespräch. Stell eine clevere Frage, die zeigt, dass du dich mit dem Inserat beschäftigt hast. Sowas wie: „Die Fenster sehen ziemlich neu aus, wissen Sie zufällig, wie sich das auf die Heizkosten auswirkt?“ Ein kurzer, positiver und kompetenter Eindruck bleibt hängen – ganz im Gegensatz zum zwanzigsten Bewerber, der nur stumm durch die Zimmer schleicht.
Lässt sich über die Miete verhandeln?
Ganz ehrlich? In den meisten deutschen Großstädten mit ihrem angespannten Wohnungsmarkt ist die Antwort ein klares: Nein. Wenn sich 30 oder mehr Leute auf dieselbe Wohnung stürzen, hat der Vermieter schlichtweg keinen Grund, auch nur einen Cent vom Preis abzuweichen.
Ein kleines Fünkchen Hoffnung besteht, wenn einer dieser Punkte zutrifft:
- Die Wohnung steht schon eine ganze Weile leer.
- Es gibt offensichtliche Mängel, die den Wert mindern (uralter Teppich, ein Bad aus den 70ern).
- Du suchst in einer ländlichen Gegend, wo die Nachfrage nicht ganz so verrückt ist.
Wenn du es trotzdem probieren willst, dann sei höflich und liefere gute Argumente. Vielleicht bietest du an, eine Renovierung selbst zu übernehmen. Aber sei dir des Risikos bewusst: In 9 von 10 Fällen katapultiert dich die Frage nach einem Nachlass direkt aus dem Bewerberkreis.
Wie lange habe ich Bedenkzeit nach einer Zusage?
Endlich, die erlösende Zusage ist da! Jetzt bloß nicht zu lange fackeln. In der Regel gibt man dir eine recht kurze Frist von ein paar Tagen bis maximal einer Woche, um den Mietvertrag zu checken und deine Unterschrift darunterzusetzen.
Lass dich nicht hetzen, aber sei auch kein Trödler. Lies dir den Mietvertrag ganz genau durch, am besten mit jemandem, der sich damit auskennt. Achte vor allem auf die fiesen kleinen Klauseln zu Schönheitsreparaturen, Mieterhöhungen (Stichwort Staffel- oder Indexmiete!) und was genau in den Nebenkosten alles drinsteckt.
Jetzt ist eine schnelle, klare Kommunikation mit dem Vermieter das A und O. Sag Bescheid, dass du dich freust, den Vertrag prüfst und dich bis zu einem bestimmten Datum zurückmeldest. Das wirkt professionell und sichert dir deine Traumwohnung.
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